Aus aktuellem Anlass – die Erdbebenserie in Kalifornien

Droht Jerry Bruckheimer und seinen Kollegen das „Big One“?

Seit der Nacht vom 9. auf den 10. März 2014 wird Kalifornien von einer ganzen Serie von Erdbeben erschüttert. Besonders betroffen ist die Region Ferndale, die etwa 300 Kilometer nordwestlich von Sacramento und rund fünfzig Kilometer von Strand von Eureka entfernt im Pazifischen Ozean lokalisiert ist. Das bisher kräftigste Beben hatte eine Stärke von 6,9 auf der Richter-Skala und war bis in die Stadt Sacramento hinein zu spüren. Betroffen davon waren insgesamt elf Städte, in denen rund 110.000 Menschen leben. Die stärksten Erschütterungen gab es in Bayview und Humboldt Hill, wo die „Did you feel it?“-Skala des amerikanischen Umweltministeriums einen Wert von V ausweist.

Angelenos waren schon vorher in Aufregung

Den aktuellen Erdbeben in Kalifornien sind mehrere Beben vorausgegangen. Die Einwohner von Los Angeles, kurz auch als Angelenos bezeichnet, dürften bereits am 5. März 2014 besorgt auf die Fluten des Pazifiks geschaut haben, denn an diesem Tag gab es in der Nähe von Avalon ein Erdbeben der Stärke 5,0 auf der Richter-Skala. Avalon liegt südwestlich etwa 300 Kilometer vor der Küste von Los Angeles. Eine Tsunami-Warnung musste vom Umweltministerium glücklicherweise nicht ausgegeben werden. Am 7. März 2014 um 20.16 Uhr Ortszeit gab es direkt im Westen von Los Angeles einen kleineren „Wackler“ mit einer Stärke von 3,1 auf der Richter-Skala. Diese Größenordnung sind Jerry Bruckheimer und seine Kollegen und Mitstreiter bereits gewohnt, denn sie kommen mindestens ein Mal pro Woche vor.

Von Entwarnung kann auch in Los Angeles keine Rede sein

Heute dürften Jerry Bruckheimer und alle anderen Einwohner von Los Angeles, von Sacramento, San Francisco, Fresno und San Diego aber nicht so ruhig wie sonst schlafen gehen, denn im Moment ist eine erhöhte Erdbebentätigkeit nicht nur entlang der San-Andreas-Verwerfung, sondern auch an der südlichen Fortsetzung, dem so genannten „Middle America Trench“ zu beobachten. Am 9. März 2014 gab im Santiago Pinotepa Nacional Park im Süden von Mexico ein Beben der Stärke 5,8. Dort und im weiteren Verlauf der Plattengrenze in Guatemala wurden seitdem mehrere Beben mit Stärken zwischen 4,0 und 5,0 aufgezeichnet. In Ferndale hat es seit dem Hauptbeben mehr als zwei Dutzend Nachbeben gegeben. Das amerikanische Umweltministerium geht davon aus, dass es insgesamt mehrere Hundert Nachbeben werden könnten. Auch etwa 200 Kilometer nördlich von Los Angeles ist in der Region Searles Valley in den letzten Tagen eine verstärkte Erdbebenaktivität zu beobachten.

Wie sehen die Prognosen für Los Angeles und Umgebung aus?

Wie es in Los Angeles, der Heimat und dem Arbeitsort von Jerry Bruckheimer, in den nächsten Stunden und Tagen weitergehen könnte, darüber wagt derzeit niemand konkrete Prognosen. Fakt ist, dass die Erdbeben bei Ferndale, wo zwei Plattengrenzen aufeinandertreffen, sehr deutlich beweisen, dass sehr viel Spannung in der San-Andreas-Verwerfung ist. Sie verläuft nicht einmal hundert Kilometer von Downtown Los Angeles entfernt. Direkt unter der Stadt kreuzen sich ebenfalls zwei Bruchkanten, die als Puente-Hills-Verwerfung bezeichnet werden. Diese erst 1999 entdeckte Verwerfung befindet sich in einer Tiefe von etwa 17 Kilometern und setzt sich im Osten in Richtung Riverside und im Nordwesten in Richtung Santa Clarita bis zur San-Andreas-Verwerfung fort. Die Geologen schätzen aktuell das von der Puente-Hills-Verwerfung ausgehende Risiko für ein schweres Erdbeben mit einer Stärke von 7,0 und mehr auf der Richter-Skala als deutlich höher als die von der San-Andreas-Verwerfung befürchtete Gefahr eines verheerenden Erdbebens ein. Bei der Beurteilung der aktuellen Lage darf nicht vergessen werden, dass von den Verschiebungen an der San-Andreas-Verwerfung auch Auswirkungen auf die Puente-Hills-Verwerfung direkt unter dem Stadtgebiet von Los Angeles ausgehen.