Darf Jerry Bruckheimer bei „Fluch der Karibik“ einen Teil 6 drehen?
Prozent Jerry Bruckheimer selbst würde gern einen sechsten Teil des Piratenabenteuers mit dem Titel „Pirates of the Caribbean“ machen. Das gab er in mehreren Interviews an und auch seine Aktivitäten bei Twitter und Instagram sprechen dafür. Johnny Depp ist einem sechsten Teil ebenfalls nicht abgeneigt, stellt aber die Bedingung, dass es eine gute Story geben muss. Befürchtungen, dass Jerry Bruckheimer mit Johnny Depp nach den Problemen am Set des fünften Teils nicht erneut arbeiten möchte, waren unbegründet. Das zeigt die Tatsache, dass der Produzent in Statements die (außer den Ausrutschern) professionelle Arbeit des Schauspielers mehrfach gelobt hat. Dass Johnny Depp austeigen könnte, ist auch deshalb unwahrscheinlich, weil Jack Sparrow zu seinen Paraderollen gehört.
Wovon ist der Auftrag für „Fluch der Karibik 6“ abhängig?
Das Sagen haben an dieser Stelle weder Johnny Depp noch Produzent Jerry Bruckheimer. Die Entscheidungsträger sitzen bei der Disney Company. Für Disney wäre eine Fortsetzung der Filmreihe „Pirates of the Caribbean“ allein schon deshalb lukrativ, weil diese Themenbereiche in den Erlebnisparks in aller Welt zu den Zugpferden gehören. Wie wichtig ihnen dieser Themenbereich ist, belegt die Tatsache, dass die Weltpremiere des fünften Teils „Fluch der Karibik: Salazars Rache“ im Disney-Resort Shanghai unter persönlicher Anwesenheit der Hauptakteure und der Macher stattfand. Würde Disney die Filmreihe „einstampfen“, gäbe es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch Einbußen bei den Besucherzahlen in den Erlebnisparks. Disney hat bereits signalisiert, dass ein Teil 6 nicht völlig ausgeschlossen ist. Allerdings wird die Entscheidung von den Umsätzen abhängig gemacht, die mit den Verkäufen des fünften Teils auf DVD und Blu-ray erzielt werden können. Der Verkauf beginnt in Deutschland Anfang Oktober. Wer also dazu beitragen will, dass es eine Fortsetzung gibt, sollte sich Teil 6 auf DVD oder Blu-ray zulegen.
Welchen Kinoumsatz haben Disney und Jerry Bruckheimer mit Teil 5 erzielt?
An den riesigen Erfolg der Teile 2 und 4 reicht „Fluch der Karibik: Salazars Rache“ nicht heran. Sie schafften beide den Sprung über die Eine-Milliarde-Dollar-Grenze. Teil 3 lag mit 963,4 Millionen Dollar knapp dahinter. Der erste Teil läuft mit 654 Millionen Dollar außer Konkurrenz, weil bei seinem Erscheinen noch nicht an Bekanntes angeknüpft werden konnte. Aber so schlecht, wie es an einigen Stellen behauptet wird, hat der 5. Teil nicht abgeschnitten, wie ein Blick auf die Aufwand-Nutzen-Bilanz zeigt.
Box Office weist wenige Tage vor dem Ende der Spielzeit weltweit einen Umsatz von rund 794,2 Millionen Dollar aus. Davon entfallen 172,5 Millionen Dollar auf die Einnahmen an den Kinokassen in den USA. Aus den meisten Ländern erhält Disney rund die Hälfte aller Einnahmen. Eine Ausnahmeregelung gibt es allerdings mit China. Von den dort eingenommenen 172,3 Millionen Dollar erhält Disney nur ein Viertel. Daraus ergeben sich für Disney (mit vollen Millionen gerechnet) Einnahmen in Höhe von 444 Millionen Dollar, denen ein Produktionsbudget von 230 Millionen Dollar gegenübersteht. Nach Abzug der Werbe- und Distributionskosten dürften die erzielten Gewinne trotzdem einen dreistelligen Millionenbetrag ergeben.
Die Standard-Blu-ray kostet in Deutschland 18,99 Euro und die DVD 14,99 Euro. Der digitale Download wird bei Amazon mit 13,99 Euro veranschlagt und für die Leihe werden 4,99 Euro verlangt. Die Preise im US-Shop sehen ähnlich aus. Dort können weitere Gewinne generiert werden, die in unserer kleinen Aufwand-Nutzen-Bilanz noch nicht enthalten sind. Fakt ist, dass die Filmreihe und auch Johnny Depp viele Fans haben, die sich den Kauf nicht entgehen lassen werden, um sich den Film jederzeit im heimischen „Pantoffelkino“ erneut anschauen zu können. Fazit: Die Chancen auf einen sechsten Teil stehen aktuell recht gut.
Quelle: Box Office Mojo, Amazon