15 Jahre „Coyote Ugly“- Rückblick auf einen Film von Jerry Bruckheimer
Fünfzehn Jahre ist es jetzt her, dass der Film „Coyote Ugly“ aus dem Hause Jerry Bruckheimer die Kinoleinwände eroberte. Und es ist Zeit, einen kleinen Blick zurück auf die Entstehung des Films zu werfen. Möglich ist das durch ein umfangreiches Interview, welches das Branchenmagazin „The Hollywood Reporter“ mit dem Regisseur David McNally führte. Dabei kamen einige interessante Details zu dem Film zutage, den Jerry Bruckheimer produzierte, nachdem er zufällig in einer Zeitschrift über einen Artikel über eine gleichnamige Bar in New York City stolperte.
Gina Wendkos hätte Jerry Bruckheimer 60 Entwürfe liefern können
Aller Anfang ist schwer. Diese Erfahrung machte Gina Wendkos, die von Jerry Bruckheimer den Auftrag für das Drehbuch erhielt. Sie hatte das Schreiben von Drehbüchern für Sitcoms satt, tat sich aber mit dem Drehbuch für einen Kinofilm ziemlich schwer. Stolze sechzig Entwürfe schrieb Gina Wendkos, bis ihr das eigene Werk so zusagte, dass sie das Drehbuch für den Film an Jerry Bruckheimer übergab. Disney, in deren Auftrag der Film ursprünglich produziert werden sollte, wollte das Projekt stoppen, weil sie Gina Wendkos das Drehbuch nicht zutrauten. Doch Jerry Bruckheimer stellte sich hinter die Drehbuchautorin und gewann Buena Vista Pictures als neuen Partner.
Jerry Bruckheimer überraschte McNally beim Super Bowl 1999
Chad Oman und Jerry Bruckheimer machten sich gemeinsam auf die Suche nach einem geeigneten Regisseur für den Film „Coyote Ugly“. Zu Beginn hatten sie etwa dreißig Regisseure auf dem Radar, doch die Entscheidung fiel zu Gunsten von David McNally, nachdem beide durch einen Werbespot für Budweiser Bier auf ihn aufmerksam geworden waren. David McNally erinnert sich noch gut an diesen Tag: „Mein Büro teilte mir mit, dass ein gewisser Mann namens Jerry Bruckheimer angerufen hätte. Er wollte mehr von meinen Arbeiten sehen.“ Zu diesem Zeitpunkt war David McNally noch nicht einmal bei einer Agentur unter Vertrag.
Jerry Bruckheimer war sehr wählerisch bei der Besetzung
Auch die Casting-Direktorin Bonnie Timmermann kann sich an die Vorbereitungen zum Film „Coyote Ugly“ noch gut erinnern. Als besonders schwierig erwies sich die Besetzung der Rollen der Barchefin Rachel und von Violet Sanford. Jerry Bruckheimer war mit den Qualitäten der anfangs vorgestellten Kandidaten nicht zufrieden. An anderer Stelle waren ihm die Talente der Schauspieler zu gut. Dieses Urteil kassierte Adam Garcia, der seine tänzerischen Qualitäten im Film „Coyote Ugly“ bewusst ein wenig unter den Scheffel stellen musste. Genau gegenteilig fiel das Urteil von Jerry Bruckheimer über die Gesangsleistung von Piper Perabo aus. Ihre gesungenen Parts übernahm letztlich Leann Rimes. Das erwies sich jedoch als gute Entscheidung von Jerry Bruckheimer, denn der Soundtrack zum Film schaffte es immerhin bis auf Platz 11 der Billboard-Charts.
Jerry Bruckheimer warnte McNally vor den Kritiken zum Film
Eine Situation ist dem Regisseur David McNally im Zusammenhang mit dem Film „Coyote Ugly“ in besonderer Erinnerung geblieben: Am Tag nach der Premiere erhielt er einen Anruf von Jerry Bruckheimer, in dem er gewarnt wurde, die Kritiken zum Film möglichst nicht zu lesen. Sie fielen anfänglich ziemlich schlecht aus. Bei Rotten Tomatoes gaben beispielsweise nur rund 22 Prozent der Nutzer eine positive Bewertung ab. Jerry Bruckheimer riet David MacNally deshalb, sich selbst ein Bild von der Reaktion der Zuschauer direkt vor Ort in den Kinos zu machen. Das ist eine Praxis, die Jerry Bruckheimer selbst bis heute pflegt. Jerry Bruckheimer verglich damals die Reaktionen der Zuschauer mit seinem Film „Flashdance“, der anfänglich ebenfalls schlechte Kritiken kassierte und sich letztlich zu einem Erfolgsfilm entwickelte. Das Ergebnis von „Coyote Ugly“ ließ sich am Ende auch sehen. Einem Produktionsbudget von 45 Millionen Dollar standen bei diesem Film Einnahmen an den weltweiten Kinokassen von rund 114 Millionen Dollar gegenüber.
Quelle: boxofficemojo, THR