Bald Steuerbonus auch für Big-Budget-Filme von Jerry Bruckheimer?

Die Landesregierung von Kalifornien debattiert aktuell über Erweiterung der Steuererleichterungen für Filmproduktionen. Inzwischen liegt ein Gesetzesentwurf auf dem Tisch, nach dem die bisherige Beschränkung der Steuervorteile auf Filme mit einem Budget von 75 Millionen Dollar zumindest teilweise entfallen würde. Das wäre für Jerry Bruckheimer insofern interessant, da die meisten seiner Filme diesen Grenzwert beim Budget überschreiten.

Wie kam es zu diesen Steuervorteilen für Produzenten wie Jerry Bruckheimer?

Bisher blieben die meisten größeren Kinofilme und auch die Fernsehserien bei den steuerlichen Förderungen wegen der umfangreicheren Budgets bei den steuerlichen Begünstigungen außen vor. Bei Jerry Bruckheimer kämen nun zumindest die neuen Serienprojekte wie beispielsweise „CSI:Cyber“ für die Nutzung der Steuervorteile in Frage. Bisher hatten Produzenten wie die Scott-Brüder und Jerry Bruckheimer durch die Begrenzungen Wettbewerbsnachteile, da in anderen amerikanischen Bundesländern die Förderungen der Filmindustrie erheblich umfangreicher ausgelegt sind. Über diese Unterschiede hatten wir bereits bei der Auswertung der Studie des Milken Institute ausführlich berichtet.

Warum kommen die Änderungen der Förderungen jetzt?

Die Diskussionen der Landesregierung in Kalifornien dauern schon eine ganze Weile an. Fakt ist, dass etwas getan wird, denn durch die steuerlichen Nachteile, die Produzenten wie Jerry Bruckheimer gegenüber ihren Kollegen in New York oder New Mexico gegenüber in Kauf nehmen müssen, haben Kalifornien schon ziemlich viele Arbeitsplätze gekostet. Einen weiteren Schwund der Jobs in der Filmindustrie kann sich Kalifornien nicht leisten. Deshalb nutze die Regierung jetzt die Tatsache, dass bis zum 15. Juni 2014 der Landeshaushalt das Parlament passieren muss. So können die auf die erweiterten Förderungen entfallenden Kosten dort gleich mit eingeplant werden.

Wie lange soll es diese Förderungen für die Filmindustrie geben?

Wenn der Gesetzesvorschlag so angenommen wird, können Jerry Bruckheimer und Kollegen bis zum Jahr 2022 planen, welche steuerlichen Vergünstigungen in Anspruch genommen werden können. Nach Einschätzung der kalifornischen Filmkommission würden die aktuellen Änderungen aber frühestens im Jahr 2016 greifen. Einigen Parlamentariern gehen die Programme zur Förderung der Filmindustrie aber nicht weit genug. Der Republikaner Tim Donnelly beispielsweise fordert auch Änderungen bei der Kreditvergabe, die in Kalifornien immer noch als Lottery erfolgt. Wer dort für das Jahr 2015 mit Finanzierungen rechnen darf, entscheidet sich am 2. Juni 2014. Donnelly sagte fast wörtlich, dass sich „andere amerikanische Bundesländer und auch das Ausland einen Teil der einst starken Hollywood-Industrie bereits gestohlen“ haben. Eric Garcetti, der aktuelle Bürgermeister von Los Angeles, begrüßte den Gesetzesvorschlag als ein Hilfsmittel für die weitere dynamische Entwicklung der Region.