Jerry Bruckheimer und seine Gedanken zu „Fluch der Karibik“

Die Kritik, die Jerry Bruckheimer an der Disney Company übt, ist sehr diffizil. Einerseits führt er bei den Interviews im Zusammenhang mit dem American Cinematheque Award an, dass Disney es niemals erlauben würde, die Piraten-Reihe mit einem „Billigfilm“ fortzusetzen. „Den Chefs dort ist bewusst, dass inzwischen alles viel teurer geworden ist“ begründet Jerry Bruckheimer seine Einschätzung der aktuellen Lage. Sie wird vor allem durch das Bestreben gekennzeichnet, dass die Filmverleihe gute Filme zu immer günstigeren Kosten haben möchten.

„Seit Disney und wir gemeinsam die Piratenfilme gestartet haben, hat sich bei Disney unheimlich viel verändert“, führt Jerry Bruckheimer seine Stellungnahme weiter fort. Er benennt vor allem die „Fluch der Karibik“-Themenparks, mit denen die Disney Company ordentliche Gewinne macht. Gerade eben steht die Eröffnung eines neuen Themenparks in Shanghai bevor. Jerry Bruckheimer schätzt ein, dass sich gerade der „Fluch der Karibik“-Bereich auch im neuen Themenpark zu einem echten Publikumsmagneten entwickeln wird.

Warum wurde „Fluch der Karibik 5“ auf 2016 verschoben?

Auch zu dieser Frage führte Jerry Bruckheimer sehr logische Argumente ins Feld. Es sind vor allem die wirtschaftlichen Faktoren, die dabei seiner Meinung nach im Mittelpunkt stehen. Auf die Frage, ob er den fünften Teil der Piraten-Saga auch mit einem geringeren Budget machen würde, antwortete Jerry Brucheimer wörtlich: „Ja, absolut.“ Er verwies anschließend auf die Steuervorteile in einigen Ländern, über die wir bereits im Zusammenhang mit der Neuauflage der Förderungen in Großbritannien für die digitale Nachbearbeitung von Filmen berichtet hatten. Das damit erzielbare Sparpotential schätzt Jerry Bruckheimer auf zwanzig bis dreißig Prozent der gesamten Produktionskosten.

Wo sieht Jerry Bruckheimer die Ursachen für den Erfolg von „Fluch der Karibik“?

Als die Grundlage eines guten Films betrachtet Jerry Bruckheimer ein gelungenes Drehbuch. „Aber nicht alles, was Johnny Depp als Jack Sparrow gemacht hat, stand auch wirklich im Drehbuch“, erzählte der Hollywood-Produzent. „Johnny hat viele eigene Phantasien mit eingebracht. Auch Anregungen seiner Tochter und aus diversen Cartoons hat er in die Rolle des quirligen Piraten übernommen“, setzte Jerry Bruckheimer in den Interviews nach. Er betonte, dass Johnny Depp der Spaß an der Rolle anzusehen war und dass er mit seiner ganz persönlichen Art der Umsetzung des Klamauks vor allem das jugendliche Publikum auf seine Seite ziehen konnte.

Jerry Bruckheimer belegte seine Aussagen mit dem Bericht einer Situation, die er selbst bei Dreharbeiten in London mitbekommen hatte. Johnny Depp hatte einen Brief von einer achtjährigen Schülerin erhalten, in dem sie um eine „Meuterei in ihrer Schule“ bat. „Als Johnny sah, dass die Schule nicht weit entfernt vom Set war, ist er in voller Kostümierung hingefahren“, erzählte Jerry Bruckheimer den Journalisten in einem der Interviews zum American Cinematheque Award. Außerdem betonte er, dass er selbst genau wie Dick Cook und Gore Verbinski Johnny Depp für ein außergewöhnliches schauspielerisches Talent hält. Dabei erinnerte sich Jerry Bruckheimer an den Moment, in dem er Johnny Depp zum ersten Mal in der Kostümierung des Jack Sparrow leibhaftig gegenüber gestanden hat.