Jerry Bruckheimer von Tierschutzorganisation PETA attackiert

In einem Blogpost wirft die Tierschutzorganisation PETA Jerry Bruckheimer die Misshandlung von Tieren am Set von „Fluch der Karibik: Salazars Rache“ vor. Sie beruft sich auf Berichte, nach denen sich die beiden Kapuzineräffchen angeblich mehrfach übergeben haben sollen. Außerdem leiten sie die unterstellten Misshandlungen davon ab, dass eines der Äffchen am Set ausgerissen ist und eine Maskenbildnerin gebissen hatte. Hinzu kommt die Ausbildung der beiden Äffchen durch Joe Suffredini, dem Chef von Avian Entertainment. Er ist als Tiertrainer auch für die Universal Studios tätig. Offensichtlich verübelt PETA Jerry Bruckheimer hauptsächlich, dass er die Kapuzineräffchen von Joe Suffredini bezogen hat. Avian Entertainment wurde nach den Angaben von PETA bereits mehrfach abgemahnt.

Ist Jerry Bruckheimer die Misshandlung von Tieren zuzutrauen?

Fakt 1: Einem der Äffchen ist es gelungen, seinen Betreuern am Set auszureißen. Allein schon das beweist, dass die Kapuzineräffchen am Set von „Fluch der Karibik: Salazars Rache“ ein erhebliches Maß an Freiheiten genossen haben müssen. Ansonsten wäre das nicht möglich gewesen. Das ausgebüchste Äffchen wurde nach den Schilderungen des Hergangs durch die Betroffene und die Augenzeugen auch nicht als aggressiv eingestuft. Vielmehr handelte es sich um eine Schreckreaktion, die wiederum aus der Schreckreaktion der Maskenbildnerin resultierte, die nicht damit gerechnet hatte, von einem Affen angesprungen zu werden.

Fakt 2: Es gibt einige völlig natürliche Ursachen, welche das Erbrechen des Affen ausgelöst haben können. Sie ernähren sich von Früchten, Samen, Insekten, kleinen Wirbeltieren und Spinnen, die sie auch in der Gefangenschaft selbst fangen. Da sie aufgrund ihres natürlichen Lebensraums die Fauna Australiens nicht kennen, kann das Kapuzineräffchen schlicht ein Kleintier gefressen haben, welches ihm nicht bekommen ist. Das lässt sich selbst bei optimaler Unterbringung und Betreuung nicht verhindern.

Fakt 3: Affen können durchaus auch seekrank werden. Die Seekrankheit löst ebenfalls Übelkeit und Erbrechen aus. In den Vorwürfen von PETA wurde nicht spezifiziert, wann das Erbrechen aufgetreten ist. Es kann also durchaus sein, dass dies während der Drehtage auf See passiert ist. Wer verbieten will, dass Tiere dem Risiko der Seekrankheit ausgesetzt werden, müsste das für Menschen ebenso verbieten.

Fakt 4: Jerry Bruckheimer ist selbst ein Tierfreund. Er besaß und besitzt mehrere Hunde (Labradore, Golden Retriever, Deutsche Dogge) und Pferde. Würden Tiere an seinen Sets bewusst misshandelt, würde er das aus eigenem Antrieb verhindern. Dass dies tatsächlich so ist, beweist die Tatsache, dass er entscheidend dazu beigetragen hat, dass die beiden Yorkshire Terrier von den australischen Behörden nicht eingeschläfert wurden, welche Johnny Depp ohne die Einhaltung der Quarantänevorschriften mit nach Australien gebracht hatte.

Kapuzineräffchen als Helfer für kranke Menschen

Der von Natur aus bestehende Spieltrieb und das typische Sozialverhalten der Kapuzineräffchen sorgen dafür, dass sie auch komplett ohne jegliche Quälerei nicht nur für Auftritte an den Filmsets trainiert werden können. Ein Beispiel dafür sind die Erfolge, welche die Organisation Monkey Helpers vorweisen kann. Hier werden Affen als Helfer für körperbehinderte Menschen ausgebildet. Die 1979 gegründete Organisation hat schon vielen Menschen mit Querschnittslähmungen und anderen Einschränkungen helfen können. Sollte das nach den Überzeugungen von PETA ebenfalls verboten werden, weil dabei keine artgerechte Haltung garantiert werden kann?

Übrigens sollte ein weiterer Fakt berücksichtigt werden. Gerade bei den Kapuzineräffchen gibt es eine Besonderheit. Ihre durchschnittliche Lebenserwartung beträgt in freier Wildbahn zwischen 15 und 25 Jahre. In Gefangenschaft gehaltene Kapuzineraffen erreichen ein Durchschnittsalter von 50 Jahren und mehr. Sie haben also in Gefangenschaft die doppelte Lebenserwartung wie in freier Wildbahn. Genau das macht sie als Helfer für kranke Menschen interessant. Hunde, die beispielsweise als Blindenführer zum Einsatz kommen, haben bei Weitem keine so hohe Lebenserwartung.

Quellen: zoominfo.com, peta.org, monkeyhelpers.org, Wikipedia, Brisbane Times, Twitter