Staffelstart „CSI:NY“ – Geniestreich von Jerry Bruckheimer, Experiment oder Sparzwang?

„Ohne Worte“, oder im Original „Reignited“, ist der Titel der ersten Folge der finalen Staffel der von Jerry Bruckheimer produzierten Krimiserie „CSI:NY“. Sie wurde in den USA erstmals am 22. November 2012 ausgestrahlt und kassierte auf diversen Ratingplattformen immerhin acht von zehn möglichen Punkten. Zwei Autoren sorgten für die Story, die mit Carol Mendelsohn, Ann Donahue und Anthony E. Zuiker gleich von drei Drehbuchautoren umgesetzt wurde. Jeff T. Thomas zeichnete als Regisseur der Folge verantwortlich, die einige Besonderheiten hat.

Die kleinen Tricks von Jerry Bruckheimer

Dass in den Sequenzen vor dem eigentlichen Vorspann kaum gesprochen wird, ist mittlerweile schon Normalität. Doch diese „CSI:NY“-Folge macht ihrem deutschen Titel auch im weiteren Verlauf alle Ehre, denn in der kompletten ersten Hälfte fällt kein einziges Wort. Das Erstaunliche daran ist, dass es Jerry Bruckheimer und seiner Crew mit kleinen Tricks gelingt, dem Zuschauer trotzdem sehr genau die Ereignisse sowie die Gedanken und die Gefühle der Beteiligten zu vermitteln. Vor allem das Entsetzen in den Augen des kleinen Mädchens, das in der Gasse vom Spielgefährten versehentlich angeschossen wird, sollte den Zuschauern noch lange in Erinnerung bleiben.

Was bezweckt Jerry Bruckheimer mit diesen Besonderheiten?

Nun stellt sich die Frage, was Jerry Bruckheimer und seine Mitstreiter mit dieser einzigartigen Umsetzung erreichen wollten. Fakt ist, dass es einen ganz angenehmen Nebeneffekt gibt. Die Kosten für die Übersetzung und Synchronisation einer halben Stunde entfallen. Wenn man bedenkt, dass die Serie „CSI:NY“ in mehr als zwei Dutzend Ländern der Welt läuft, kommt ein stolzes Sümmchen an Einsparungen zusammen. Für taube Menschen ergibt sich der Vorteil, dass sie nicht ständig Untertitel lesen müssen, um den Krimi begreifen und genießen zu können.

Doch bei Jerry Bruckheimer als Produzenten könnte man auch etwas ganz Anderes vermuten. Schließlich hat er ein abgeschlossenes Psychologiestudium. Wollte er damit etwa den Beweis dafür antreten, dass der überwiegende Teil der Informationen über Gestik und Mimik und nicht über das gesprochene Wort übermittelt und aufgenommen wird? Zuzutrauen wäre es ihm jedenfalls. Vielleicht ist diese Folge von „CSI:NY“ ein gelungenes Experiment, wie ein länderübergreifendes Fernsehen in Zukunft aussehen könnte, bei dem es keine Sprachbarrieren mehr gibt.

In Deutschland wurde diese Folge erstmals am 27. Dezember 2013 bei VOX ausgestrahlt. Wer sie verpasst haben sollte, kann sie sich bei voxnow.de noch bis zum 2. Januar 2014 kostenlos online anschauen, um sich selbst ein Bild der Besonderheiten zu machen.