Studie Milken Institute zur Lage in der Medienbranche – Teil 04
VFX-Aufträge gehen zunehmend ins Ausland
Bei der Bearbeitung der visuellen Effekte können Jerry Bruckheimer und seine Kollegen in Kalifornien (noch) von Standortvorteilen profitieren. Zwar bemühen sich andere amerikanische Bundesländer darum, in diesem Bereich aufzuschließen, aber bisher ist das nur von wenig Erfolg gekrönt. Das beweist das Unternehmen Digital Domain, das sich in Florida etablieren wollte. Den Machern ist es nicht gelungen, neue Effekte und Animationen in dem Maße zu entwickeln, wie es beabsichtigt gewesen war. Deshalb musste das Unternehmen im Jahr 2012 Konkurs anmelden.
Anders präsentiert sich die Lage in Kanada. Hier können Produzenten wie Jerry Bruckheimer gleich auf drei große Standorte zugreifen. In Montreal, Toronto und Vancouver sind Cluster der Bearbeitung visueller Effekte für die Filmindustrie entstanden. Noch lukrativer sind freilich die Standorte in Großbritannien. Dort bezuschusst die Regierung Auftraggeber in größerem Umfang, wobei die Bestimmungen zur Förderfähigkeit in jüngster Zeit erheblich gelockert worden sind. Bis zu 25 Prozent des Auftragsumfangs können Jerry Bruckheimer und seine Konkurrenten sparen, wenn sie VFX-Aufträge beispielsweise nach London geben.
Welche Empfehlungen gibt das Milken Institute für Kalifornien?
Um die in der Medienbranche in Kalifornien vorhandenen Arbeitsplätze zu erhalten und neue Jobs zu schaffen, sollte die Landesregierung Anreize schaffen. Andere amerikanische Bundesländer und auch Großbritannien zahlen die Förderungen bereits während der laufenden Produktion. Jerry Bruckheimer und seine Produzentenkollegen in Kalifornien erhalten die Förderungen erst nach dem Abschluss ihrer Projekte. Nach der Meinung der Experten des Milken Institute sollte sich daran auch nichts ändern. Damit wird ein Anreiz geschaffen, angefangene Projekte wirklich zu Ende zu bringen. Allerdings sehen die Marktanalysten die Notwendigkeit, die Struktur der Förderprogramme zu verändern, um sie für die potentiellen Nutzer planbarer zu machen. Damit könnte die gesamte Struktur des Arbeitsmarkts in Kalifornien stabilisiert werden.