Studie Milken Institute zur Medienbranche – Teil 02
Hier unsere Fortsetzung der Auswertung der Studie des Milken Institutes zur aktuellen Lage der amerikanischen Medienwirtschaft:
Welche Zukunftsaussichten einzelne Branchen in bestimmten Regionen haben, wird über den so genannten „Location Quotient“, oder kurz LQ, bestimmt. Hier zeigen sich in den amerikanischen Top-Regionen der Medienwirtschaft sehr gegensätzliche Trends. Die beste Entwicklung guter Bedingungen für die Filmbranche konnte in den letzten acht Jahren der amerikanische Bundesstaat New Mexico verzeichnen. Aber auch an den Standorten New York und Louisiana haben sich die Bedingungen kontinuierlich verbessert, während sich Jerry Bruckheimer und seine Kollegen in Kalifornien mit immer schlechteren Bedingungen auseinandersetzen müssen. Hier hat der Location Quotient nach einer längeren Stagnation in den Jahren 2011 und 2012 einen Wert von 3,5 unterschritten. Dennoch sind die Standortbedingungen in Kalifornien für die Filmbranche noch um mehr als einen Punkt besser als beim schärften Konkurrenten New York. Abgeleitet wird der LQ von der Entwicklung der Aktienwerte der wichtigsten Unternehmen.
Mit welcher Lohnentwicklung mussten sich Jerry Bruckheimer und Co. arrangieren?
Als eine Berechnungsgrundlage wird hier der NACE-Code 5121 genutzt. Bei der gezahlten Vergütung pro Kopf und Jahr hat Kalifornien noch ganz klar die Nase vorn. Wer in Kalifornien in der Medienbranche arbeitet, hat durchschnittlich ein Jahreseinkommen von 76.000 Dollar. Mit rund 12.000 Dollar pro Jahr weniger müssen sich die Beschäftigten der Medienbranche in New York zufrieden geben. Doch diese Einkommen liegen immer noch deutlich über dem Schnitt, denn sämtliche Beschäftigten der USA aufweisen. Hier schlägt ein Jahreswert von rund 50.000 Dollar zu Buche. Doch die Löhne am Medienstandort New York weisen einen stärkeren Trend nach oben auf, als es in Kalifornien der Fall ist. Eine Angleichung dürfte deshalb nicht lange auf sich warten lassen. Das wiederum dürfte sich auf die Standortbedingungen auswirken und den dabei verzeichneten Aufwärtstrend in New York stoppen. Damit wird zumindest einer der Standortnachteile beseitigt, mit denen sich Produzenten wie Jerry Bruckheimer in Kalifornien aktuell noch arrangieren müssen.
Welche Zahlen finden sich dazu in den Bilanzen von Produzenten wie Jerry Bruckheimer?
Von 2004 auf 2012 sind die Löhne in der Medienbranche in Kalifornien um etwa 5.000 Dollar pro Jahr gestiegen. Eine ähnliche Steigerung weist auch Florida auf, wobei hier allerdings die Löhne nicht einmal halb so hoch wie in Kalifornien sind. Produktionsfirmen, die ihren Standort im Bundesstaat Georgia haben, musste pro Kopf und Jahr im gleichen Zeitraum rund 9.000 Dollar mehr zahlen. In Texas sind die Löhne in der Medienbranche spürbar gesunken, was den Standort natürlich sehr interessant macht. In Tennessee war eine Steigerung von etwa zehn Prozent zu verzeichnen. Das aktuelle Lohnniveau liegt nunmehr bei etwa fünfzig Prozent dessen, was beispielsweise Jerry Bruckheimer in Kalifornien zahlen muss. Die Lohnkosten in New York sind um rund 9.000 Dollar gestiegen, liegen aber immer noch mit fast 7.000 Dollar pro Kopf und Jahr unter den Lohnkosten, die von den Produzenten in Kalifornien gezahlt werden müssen. Den stärksten Anstieg der Lohnkosten in der Medienbranche gab es in der Zeit von 2004 bis 2012 in New Mexico. Dort lag der Durchschnittslohn zu Beginn bei knapp 14.000 Dollar. Inzwischen müssen die dortigen Produktionsfirmen pro Kopf einen Jahreslohn von rund 33.000 Dollar in ihre Budget-Planung einkalkulieren.
Weitere Informationen rund um die Medienwirtschaft in Kalifornien folgen in Kürze im Teil 03 der Auswertung der Studie des Milken Institutes.