Was hat Jerry Bruckheimer mit der WGA zu tun?
Das Kürzel WGA steht für die Writers Guild of America. Dabei handelt es sich um die Berufsvereinigung der Drehbuchautoren. Schon seit einigen Monaten laufen Verhandlungen zwischen der WGA und der Berufsvereinigung PGA, in der sich Produzenten wie Jerry Bruckheimer zusammengefunden haben. Obwohl die aktuellen Verträge zwischen der PGA und der WGA Ende April 2014 auslaufen, haben sich die streitenden Parteien auf eine Verhandlungspause bis zum 31. März 2014 geeinigt.
Welche Ziele haben die PGA und die WGA bei den Verhandlungen?
Die Unternehmen, in denen wie bei Jerry Bruckheimer TV-Filme, TV-Serien und Kinofilme produziert werden, möchten die Drehbuchautoren natürlich gern auch in den Drehpausen der Serien exklusiv an ihre Firma binden. Deshalb enthalten viele Verträge aktuell noch Klauseln, nach denen es den Autoren verboten ist, in genau diesen Drehpausen für Konkurrenten zu arbeiten. Fatal ist das für die Autoren deshalb, weil große TV-Sender wie CBS, ABC und FOX zunehmend auf kürzere Staffeln bei den Serien setzen. Die Writers Guild of America möchte deshalb in der neuen Vereinbarung verhindern, dass auch künftig solche Klauseln in die Verträge zwischen den Produzenten und den Drehbuchautoren aufgenommen werden. Dass Produzenten wie Jerry Bruckheimer natürlich gern an den alten Vereinbarungen diesbezüglich festhalten möchten, ist bei dem immer stärker werdenden Konkurrenzdruck ebenfalls verständlich. Mit welchen Problemen gerade die Produzenten in Hollywood zu kämpfen haben, hatten wir in unserer Artikelserie zur Studie des Milken Institutes bereits ausführlich geschildert.
Mit welchen Konsequenzen der neuen Verträge wird Jerry Bruckheimer konfrontiert?
Die Verhandlungen zwischen der PGA und der WGA laufen bereits seit längerer Zeit. Das Ziel der frühen Diskussionen bestand darin, die Wiederholung eines Streiks der Drehbuchautoren zu verhindern, der über den Jahreswechsel 2007/2008 die Hollywood-Produktionen über mehr als drei Monate hinweg lahm gelegt hatte. Bisher konnte die Vereinigung der Drehbuchautoren schon einige Forderungen durchsetzen. Dazu gehört es auch, dass Jerry Bruckheimer und seine Produzentenkollegen künftig um drei Prozent erhöhte Honorare an die Drehbuchautoren zahlen müssen. Auch müssen die Produzenten die Arbeitsbedingungen und die Absicherung nach den bisher ausgehandelten Konditionen verbessern. So sollen beispielsweise Mindestentgelte vereinbart werden für die Filme und Serien, die ergänzend zum traditionellen Fernsehen in kostenpflichtigen Streamingdiensten wie Netflix und Co. zugänglich gemacht werden.
WGA-bedingte Kostenerhöhungen für Jerry Bruckheimer in der Vergangenheit
Schon in den Verhandlungen im Jahr 2011 zeigte sich die Berufsvereinigung der Drehbuchautoren erfolgreich. Damals konnte durchgesetzt werden, dass Jerry Bruckheimer und all die anderen Produzenten und Medienkonzerne zwei Prozent mehr Lohn und einen um 1,5 Prozent erhöhten Zuschuss zur Sozialversicherung der Drehbuchautoren zahlen müssen. Kompromisse musste die WGA lediglich bei den Dienstreisen eingehen, denn seit 2011 gibt es keine Erste-Klasse-Flüge mehr für die Drehbuchautoren, wenn die zu überwindende Distanz weniger als tausend Kilometer beträgt. Auch wurde 2011 das Honorar der Autoren für die permanent ausgestrahlten Prime-Time-Sendungen eingefroren.