Jerry Bruckheimer beendet Vertrag mit Warner Bros. TV

In einem exklusiven Interview mit dem Magazin Variety bestätigte Jerry Bruckheimer, dass er seinen langjährigen Vertrag zur Kooperation bei Fernsehproduktionen mit Warner Bros. nicht verlängern wird. Doch diese Nachricht bedeutet nicht, dass er nach dem Ende des immerhin 15 Jahre umfassenden Vertrags keine TV-Produktionen mehr in Angriff nehmen möchte. Eher ist das Gegenteil der Fall, denn FB Films ist derzeit auf der Suche nach strategischen Partnerschaften, um bei der Produktion von TV-Serien und Fernsehfilmen künftig unabhängig von einem Studio zu werden. Bei der Suche nach geeigneten Investoren arbeitet JB Films bisherigen Verlautbarungen zufolge mit der ACF Investment Bank zusammen. Es ist die zweite große Veränderung innerhalb kurzer Zeit, denn erst 2013 hatte Jerry Bruckheimer seinen First Look Deal mit Disney beendet und wechselte zu Paramount, weil viele seiner geplanten Filme mit Ausnahme von „Fluch der Karibik“ und dem dritten Teil der „National Treasury“-Reihe deutlich besser zu Paramount als zu Disney passen.

Warum verlängert Jerry Bruckheimer den Vertrag nicht?

Mit dieser Entscheidung möchte der Chef von JB Films ein neues Kapitel der Unternehmensgeschichte aufschlagen. Jerry Bruckheimer möchte mehr Unabhängigkeit von den klassischen Fernsehsendern, um die wachsende Nachfrage von anderer Seite (wie beispielsweise den immer erfolgreicher werdenden Streaming-Plattformen) bedienen zu können. Bei diesen liegt die Messlatte der Qualität der Serien und Filme besonders hoch und genau dieser Herausforderung möchte sich Jerry Bruckheimer in Zukunft stellen. Das heißt natürlich nicht, dass die großen TV-Sender künftig außen vor bleiben. Die Serie „Lucifer“ wird er auch weiterhin für FOX produzieren. Mit CBS ist er mit der Serie „Training Day“ im Geschäft. Auch die Spielshow „The Amazing Race“ wird weiterhin bei CBS zu sehen sein.

Kooperation Jerry Bruckheimer und Warner Bros. geht trotzdem weiter

Vor allem die gute Zusammenarbeit der Vergangenheit mit Peter Roth und Kevin Tsujihara von Warner Bros. wurde von Jerry Bruckheimer in dem Interview sehr gelobt. Diese Beziehungen möchte er auch weiterhin pflegen, da ein weiteres halbes Dutzend Serien in der Entwicklungsphase ist. Dass er große Veränderungen plant, wurde nicht allein daran deutlich, dass der Chef der TV-Abteilung von JB Films (Michael Azzolino) ersetzt wurde. Auch von Jonathan Littman, der vor allem maßgeblich an den „CSI“-Reihen beteiligt war, hat sich Jerry Bruckheimer getrennt. Die Zusammenarbeit mit KristieAnne Reed dagegen soll in vollem Umfang erhalten bleiben. Jerry Bruckheimer betonte in dem Statement auch, dass sich die Mitarbeiter seiner TV-Abteilung keine Sorgen machen müssten, massenhaft „blaue Briefe“ zu erhalten. Deren Verträge werden weitergeführt, denn sie werden für die neuen Serienprojekte von JB Films dringend benötigt.

Quelle: Variety