Jerry Bruckheimer und seine Meinung zu den eigenen Filmen

Man sollte es kaum glauben, aber Jerry Bruckheimer beantwortete die Frage, ob er sich gern eigene Filme anschaut, in den Interviews zum Cinematheque Award mit einem klaren „Nein“. Er setzte aber gleich mit einer Erklärung nach, die für jeden Menschen logisch ist, der seine Arbeitsweise und Persönlichkeit kennt: Er hat an seinen alten Filmen deshalb keinen Spaß, weil er nicht das Gute daran sieht, sondern ihm immer nur die kleinen Fehler ins Auge springen und er die Szenen besonders stark wahrnimmt, an denen etwas hätte besser gemacht werden können. Nachfolgend die Erinnerungen von Jerry Bruckheimer an einige seiner wichtigsten Filme.

Was meint Jerry Bruckheimer zu „Ein Mann für gewisse Stunden“?

Die wichtigste Erinnerung, die Jerry Bruckheimer an „Ein Mann für gewisse Stunden“, Originaltitel „American Gigolo“, hat, sind die Probleme bei der Besetzung der männlichen Hauptrolle. Eigentlich war dafür John Travolta vorgesehen gewesen, doch nach dem plötzlichen Tod seiner Freundin sagte er seine Mitarbeit bei „American Gigolo“ ab. Als Ersatz wurde Richard Gere verpflichtet. Jerry Bruckheimer erinnert sich noch gut daran, wie schwierig es war, Paramount damals von der Umbesetzung zu überzeugen. „Nach einer Schrumpfung des Budgets konnten wir den Film dann doch noch machen. Das haben wir vor allem der Unterstützung von Paul Schrader zu verdanken“, meint Jerry Bruckheimer ziemlich wörtlich dazu.

Wie denkt Jerry Bruckheimer heute über „Flashdance“?

Der Hollywood-Produzent erzählt in den Interviews zum American Cinematheque Award, wie es tatsächlich zu diesem Erfolgsfilm gekommen ist. „Es gab eine Lücke im Programm, die mit einem Low-Budget-Film geschlossen werden sollte“, berichtet Jerry Bruckheimer. Er führt fort, dass er die Thematik damals für sehr interessant hielt, sich aber nicht sicher war, ob der Streifen das Potential zu einem Erfolgsfilm mitbringen würde. Dann berichtet Jerry Bruckheimer über den Kampf, den er und Don Simpson führen mussten, um die Hauptrolle mit Jeniffers Beals besetzen zu können. Dass „Flashdance“ ein Erfolg werden konnte, wusste Jerry Bruckheimer in dem Moment, als er das erste Mal den Soundtrack hörte und mitbekam, dass die dazu herausgegebene Platte binnen weniger Stunden in den Geschäften ausverkauft war.

An was erinnert sich Jerry Bruckheimer bei „Pearl Harbor“ und „Crimson Tide“?

Auf „Pearl Harbor“ angesprochen, denkt Jerry Bruckheimer an die emotional brisante Story zwischen den beiden Freunden. Auch Michael Bays Begeisterung für den Film fällt ihm sofort wieder ein. Die zu meisternden Schwierigkeiten bei der Logistik des Films hat Jerry Bruckheimer ebenfalls noch gut in Erinnerung. „Im Vergleich zu den Anforderungen dieses Films war ‚Top Gun’ die reinste Übung“, setzt der Produzent hinzu.

Im Zusammenhang mit „Crimson Tide“ hat Jerry Bruckheimer das Casting noch am intensivsten in Erinnerung. „Zuerst wollten wir dafür Warren Beatty und Al Pacino haben. Aber sie haben sich nicht einigen können, wer welche Rolle spielt. Deshalb haben wir uns dann für Gene Hackmann und Denzel Washington entschieden.“ Noch heute betrachtet Jerry Bruckheimer diese Wahl als einen Glücksgriff.