Weitere Informationen zum Aus zwischen Jerry Bruckheimer und Disney

Die Pressemitteilung über das Vertragsende zwischen Disney und Jerry Bruckheimer sorgt in der Öffentlichkeit auch weiter für heftige Diskussionen. Jetzt sagte Jerry Bruckheimer in einem Interview mit der L.A. Times, dass es sich bereits längere Zeit abgezeichnet hätte. Seine Art der Filme passe nicht mehr zur Zielstellung von Disney, wo Filme ohne Altersbeschränkungen bevorzugt werden.

Aussage von Jerry Bruckheimer ist widersprüchlich

Das widerspricht allerdings dem Fakt, dass er eine ganze Reihe von Filmen gemeinsam mit Touchstone Pictures gemacht hat. Dieses Unternehmen ist eine im Jahr 1984 gegründete Tochtergesellschaft der Disney-Company und hat sich auf Erwachsenenfilme spezialisiert. Hier gab es eine Zusammenarbeit mit Jerry Bruckheimer beispielsweise bei:

•    Con Air
•    Armageddon
•    Der Staatsfeind Nr. 1
•    King Arthur
•    Déjà Vu
•    Shopaholic – Die Schnäppchenjägerin

Doch auch die Firmenphilosophie von Touchstone hat sich inzwischen so verändert, dass die Art der Filme von Jerry Bruckheimer nicht mehr ins Portfolio zu passen scheint.

Disney sind die Kosten für Jerry Bruckheimer zu hoch

Dick Koch, einer der Manager von Disney, betonte im gleichen Interview noch einmal, dass Jerry Bruckheimer in jüngster Zeit durchweg Filme mit hohen Produktionskosten abgeliefert hat. Er räumte ein, dass Disney „den größten Effekt für kleines Geld“ haben möchte und deshalb in Zukunft mehr auf unabhängige Produzenten setzen will. Für Disney soll die wirtschaftliche Sicherheit mehr im Mittelpunkt stehen. Offenbar will Disney durch diese Entscheidung vermeiden, noch einmal wie zu Beginn der 80er Jahre durch kostenaufwändige Filme mit geringen Gewinnen in wirtschaftliche Schwierigkeiten zu kommen. Genau sie waren damals der Auslöser der Gründung von Touchstone Pictures gewesen.

Wie Analysten das Vorgehen gegenüber Jerry Bruckheimer und Co. werten

Harald Vogel, einer der führenden Branchenanalysten, bestätigte der Presse gegenüber den Wechsel der strategischen Richtung der Disney-Company. Schon seit einiger Zeit versucht das Unternehmen, die Produzenten in ihrem wirtschaftlichen Freiraum bei den Produktionskosten und auch den sonstigen Rechten zu beschneiden. Die auf Grund der Pressevorverurteilung schlecht ausgefallenen Ergebnisse von „Lone Ranger“  scheinen danach nur das Tröpfchen gewesen zu sein, was das Fass zum Überlaufen gebracht hat.

Jerry Bruckheimer hält an seinen Plänen fest

Im gleichen Interview machte Jerry Bruckheimer deutlich, dass er selbst weder die „Vermächtnis“-Reihe noch „Fluch der Karibik 5“ aufgeben wird. Auch weitere Projekte hat er in Vorbereitung, zu denen neben „Top Gun 2“ und „Beverly Hills Cop 4“ auch eine Neuverfilmung von „Apache“ aus dem Jahr 1997 sowie „Beware the Night“ gehören. Letzterer soll zu Jahresbeginn 2015 in die Kinos kommen.

Auch bei Fernsehserien wie den „CSI“-Reihen und „Amazing Race“ wird es weitergehen. Der „Macher“ Jerry Bruckheimer bleibt – wie wir vom Bruckheimer-Fanclub nicht anders von ihm erwartet hätten – gewohnt optimistisch. Bei seinen TV-Produktionen ist er auf die Disney-Company nicht angewiesen, da er diese Reihen im Auftrag von Warner Bros. Television produziert. Jerry Bruckheimer räumte ein, dass er nicht mit jedem Film den Geschmack des Publikums getroffen hat, dass aber die Gesamtbilanz seines bisherigen Lebenswerks sehr positiv ist und „für sich spricht“.

Dieser Meinung schließen wir vom Bruckheimer-Fanclub uns an mit dem deutschen Sprichwort: „Jedem Menschen Recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann.“